Vorreiter im Quartier

12. Februar 2018

Die AGAPLESION Einrichtungen sollen Vorreiter in der Quartiersentwicklung und Sozialraumorientierung sein. Dazu sollen neue Versorgungsstrukturen und Angebote im Quartier geschaffen werden. Das Konzept hat sich in München bereits bewährt.

Vorreiter bei AGAPLESION ist die neue Einrichtung in München. Der AGAPLESION EV. PFLEGEDIENST MÜNCHEN bietet in Kooperation mit der GEWOFAG München (größte städtische Wohnungsbaugesellschaft vor Ort) das innovative Wohnkonzept „Wohnen im Viertel“ mit vier Standorten an. Nach dem Vorbild des Bielefelder Modells ermöglicht diese Wohnform auch Menschen mit hohem Hilfe- und Pflegebedarf ein eigenständiges Leben in einer eigenen Wohnung.

Konzeptionell basiert das Modell auf einem Kooperationsvertrag zwischen dem Pflegedienst und der Wohnungsbaugesellschaft. Danach erhält der Pflegedienst ein Vorschlagsrecht für ein definiertes Kontingent an barrierefreien Wohnungen. Außerdem kann er Wohncafés und Pflegestützpunkte im Erdgeschoss der Anlage errichten. Zusätzlich wird eine barrierefreie Wohnung als so genannte Pflegewohnung auf Zeit definiert. Diese ist voll möbliert und ausgestattet und kann für kurzfristige Aufenthalte im Rahmen eines Nutzungsvertrages angemietet werden.

Durch den starken Einbezug von ehrenamtlicher Unterstützung, der Vernetzung der Hilfeangebote sowie der Einrichtung einer Nachtbereitschaft vor Ort kann der Pflegedienst auch Personen ambulant versorgen, die sonst eventuell in eine stationäre Versorgungsform umziehen müssten. Nach dem Slogan „Versorgungssicherheit ohne Betreuungspauschale“ stehen die Leistungen auch den Bewohnern des umliegenden Stadtviertels zur Verfügung. Die Projekte werden gefördert und unterstützt durch die Landeshauptstadt München, das Deutsche Hilfswerk sowie das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Das Darmstädter AGAPLESION HEIMATHAUS engagiert sich ebenfalls im Bereich Quartiersarbeit und Sozialraumorientierte Angebote. Auf Basis einer Sozialraumanalyse, durchgeführt vom Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) der Evangelischen Hochschule Darmstadt, erhielt die Einrichtung eine offizielle Förderzusage in Höhe von 100.000 Euro über 3 Jahre für Sozialraumorientierte Arbeit. Damit konnte in 2017 die Umsetzungsphase des Projektes in Darmstadt beginnen.

Schwerpunkt der Arbeit war zunächst, das Projekt im Stadtteil vorzustellen, der Aufbau eines Netzwerks, das Ausloten und Durchführen erster Kooperationen und Angebote. Dies gilt es weiter zu verfolgen und auszubauen. Herausforderung dabei wird sein, eine Nachhaltigkeit zu etablieren, etwa durch mögliche Finanzierungen, Integration in  bestehende Angebote und Abläufe sowie mittels Bürgerschaftlichem Engagement.

Auch in Frankfurt hat die AGAPLESION MARKUS DIAKONIE im März 2017 mit einer Initiative „Mühlberg aktiv - Nachbarn sind wir ALLE“ begonnen. Nachdem das Projekt mit einer Zukunftswerkstatt und der Sozialraumanalyse erfolgreich gestartet war, gab es 2017 weitere Aktionen und Maßnahmen im Quartier. So wurden unter anderem Fördermittel zur Finanzierung eines Quartiers- bzw. Sozialraummanagers beantragt.

Die Angehörigen-Akademie der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE bot vermehrt auch auf dem Mühlberg Fachvorträge rund um die Themenbereich Pflege, Demenz-Betreuung, Medizin und Gesundheit nicht nur für Angehörige, sondern alle Interessierten an. Des Weiteren wurden Fördermittel des Bundeslandes Hessen beantragt, um das Projekt „Demenz respektvoll begegnen“ zu initiieren. Es zielt darauf ab, Hemmschwellen und Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Demenz abzubauen. Weiterhin soll das AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS zu einem Treffpunkt für alle Menschen im Quartier ausgebaut werden, indem zum Beispiel die bisherige Cafeteria zu einem öffentlichen Café umgestaltet wird.