06. April 2022
Horneber verweist dabei auf die immense Bedeutung, den Geflüchteten möglichst unkompliziert die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen: „Die evangelischen Krankenhäuser haben als erste zivilgesellschaftliche Hilfe für behandlungsbedürftige Geflüchtete und für Kriegsverletzte aus der Ukraine im Rahmen der Extrameile Diakonie 100 medizinische Behandlungsplätze bereitgestellt. AGAPLESION hat sich mit 20 Betten hieran beteiligt. Damit allen Geflüchteten aus der Ukraine die notwendige medizinische Hilfe zugutekommt, muss aus Sicht des DEKV mindestens eine Versorgung auf Basis des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) auch für Menschen gegeben sein, die sich nicht registrieren lassen können, beispielsweise, weil sie ihre Ausweisdokumente auf der Flucht verloren haben. Horneber betont: „Bei AGAPLESION werden alle Geflüchteten nach vorheriger Anamnese akutmedizinisch versorgt und ggf. auch darüber hinaus - unabhängig davon, ob sie Ausweisdokumente bei sich tragen oder nicht.“
AGAPLESION hat sich sehr schnell auf die Situation und Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine vorbereitet. „Vier Tage nach Kriegsbeginn haben wir ein Team gegründet, das unsere Aktivitäten sinnvoll mit denen der professionellen Hilfsorganisationen verbindet. Wir haben uns intern und extern vom ersten Tag an klar für Frieden und Versöhnung positioniert – auch gegenüber einigen Mitarbeiter:innen, die Kriegsleugner:innen sind. Die Solidarität, die Hilfs- und Spendenbereitschaft in unseren Einrichtungen ist bemerkenswert. Bis heute haben wir knapp 90.000 € an Spendenmitteln über unser Logistikzentrum 1:1 in Lieferungen wichtiger Hilfsgüter direkt in die Ukraine umgesetzt, weitere Lieferungen werden folgen“, erklärt Horneber.
Um dauerhaft Hilfen direkt in die Ukraine zu leisten, baut AGAPLESION aktuell ein Netzwerk mit Partnerkrankenhäusern auf, die in direktem Kontakt zu den Krankenhäusern von AGAPLESION stehen. So können Hilfslieferungen noch direkter und unkomplizierter koordiniert werden.