Konzepte für morgen: Krankenhaus-Versorgung in Darmstadt neu denken

30. Juni 2025

Gemeinsame Pressemeldung: Medizinisches Konzept für die geplante Holding des Klinikum Darmstadt und des AGAPLESION ELISABETHENSTIFT nimmt Gestalt an.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die AGAPLESION gAG planen vor dem Hintergrund der Krankenhausstrukturreform eine Kooperation des Klinikum Darmstadt und des AGAPLESION ELISABETHENSTIFT. Unter dem Dach einer neuen Holding soll aus den beiden Darmstädter Krankenhäusern ein gemeinsames neues Krankenhaus an den beiden Traditions-Standorten entwickelt werden. Die Vertragsverhandlungen sind an einem entscheidenden Punkt.

Für die Realisierung der Holding sind finanzielle Mittel vor allem für Baumaßnahmen zwingend erforderlich: Nur dann kann aus zwei eigenständigen Krankenhäusern ein neues Krankenhaus mit zwei Standorten entwickelt, können Synergien gehoben und Verbesserungen in der Versorgung erreicht werden. Das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege ist intensiv in die Planungen eingebunden und befürwortet das Vorhaben.

„Grundlage der Förderanträge ist die Aufstellung eines medizinischen Konzeptes für das neue Krankenhaus in Darmstadt, das damit Gestalt annimmt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum Darmstadt GmbH und Klinikdezernent André Schellenberg. „Klar ist, dass wir als Trägerin eines kommunalen Krankenhauses aufgrund der Haushaltslage und der nicht auskömmlichen dualen Krankenhausfinanzierung nicht in der Lage sind, anstehende Baumaßnahmen zu finanzieren. Deshalb ist die Bewilligung von Fördermitteln durch das Land in Abstimmung mit den Kostenträgern sowie durch das für den Strukturfond zuständige Bundesamt für Soziale Sicherung notwendig. Wenn diese nicht kommen, dann können wir die geplante Holding nicht gründen.“

„Unser Vorhaben hat Modellcharakter. Wir möchten dadurch die medizinische Versorgung der Darmstädter Bürgerinnen und Bürger und auch aus der gesamten Region auf ein neues Niveau bringen“, sagt Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der AGAPLESION gAG. „Das Medizinische Konzept zeigt auf, wie wir die Versorgungsqualität für die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessern möchten. Die Projektgruppe hat dafür ein ausdifferenziertes und breit aufgestelltes medizinisches Leistungsangebot erarbeitet - von hochkomplexer Intensivmedizin bis hin zu ambulanten Eingriffen und Hybrid-Leistungen. Am Ende des Entwicklungsprozesses steht ein leistungsstarker Maximalversorger mit hervorragenden Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten. So sind wir für alle bestehenden und künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein sehr attraktiver Arbeitgeber“, ergänzt Horneber.

Folgende Eckpunkte sind im Medizinischen Konzept aufgeführt: Am Standort Elisabethenstift wird der Fokus auf elektive somatische Behandlungen gelegt. Zukünftig sollen ambulante Operationen dort stattfinden, Geriatrie und Orthopädie verbleiben. Die Augen- und die Hautklinik des Klinikums Darmstadt wechseln dorthin. Zudem wird die Psychosomatik des Klinikums Darmstadt künftig die psychiatrische Klinik am Standort Elisabethenstift komplettieren. An den Standort des Klinikums wechseln die Innere Medizin, die Kardiologie, die Gastroenterologie sowie die stationäre Viszeral- und Unfallchirurgie. Die Notaufnahme des Klinikums Darmstadt wird erweitert und gestärkt.

All dies macht umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig, die 2027 beginnen und voraussichtlich vier Jahre dauern werden. Die Rochade startet mit Baumaßnahmen, die zur Zusammenführung aller Intensivstationen zu einem Intensivmedizinischen Zentrum mit 63 Betten am Standort Grafenstraße führen. Diese ersten Umzüge und Zusammenlegungen sind vorsichtig optimistisch für 2028 vorgesehen.

„Jetzt wird deutlich, dass es für einige Teams in den nächsten Jahren räumliche Veränderungen geben wird, auch wenn unsere Standorte nah beieinander liegen. Ziel ist es, alle Mitarbeitenden auf dem Weg zu halten und mitzunehmen. Wir brauchen alle Fachkräfte an Bord“, sagt der Sprecher der Geschäftsführer des Klinikum Darmstadt Clemens Maurer. „Diese lange Zeitspanne werden wir nutzen, damit wir bereits als ein Team zusammenwachsen, bevor sich räumliche Änderungen ergeben. So sollen sich die Mitarbeitenden frühzeitig kennenlernen können, um gemeinsam neue Profile zu entwickeln.“

Michael Nowotny, Geschäftsführer des AGAPLESION ELISABETHENSTIFT, ergänzt: „Wir wissen, dass Veränderungen Unsicherheiten und Ängste auslösen. Diese nehmen wir sehr ernst. Der Prozess des Zusammenschlusses wird begleitet werden von einem umfangreichen und transparenten Change-Management, das die Veränderung systematisch plant, steuert und umsetzt, damit der Zusammenschluss gelingt und erfolgreich wird.“

Die Gesellschafter sind mit Blick auf den Krankenhaus- und Gesundheitsmarkt sicher, dass der Zusammenschluss der richtige Weg ist, allen Mitarbeitenden mehr Sicherheit, langfristige Arbeitsplätze und gute Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb eines Unternehmens zu gewährleisten. „Wir können mit dem medizinischen Konzept medizinische Leistungen in Darmstadt halten – Stichwort Mindestmengen – und neue medizinische Angebote etablieren – Stichwort Neurologische Früh-Reha Phase B. Damit erhalten wir eine wohnortnahe medizinische Versorgung“, sagt Dr. Jörg Noetzel, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Darmstadt.

Ein neu gegründetes Kultur-Team nimmt gerade die Arbeit auf, das sich intensiv mit dem Zusammengehen und der Entwicklung einer gemeinsamen Unternehmenskultur auseinandersetzt und eine innovative, zeitgemäße Lösung finden soll. Lösungen braucht es auch noch in der für Mitarbeitende so wichtigen Frage der Lohnangleichung. Gearbeitet wird derzeit auch mit Hochdruck an der Ausgestaltung der Gesellschafterverträge.

Beide Partner streben die Gründung der Holding zum 01.01.2026 an. Zuvor stehen in diesem besonderen Verfahren noch wichtige Gremienentscheidungen an. Beide Gesellschafter und die Geschäftsführungen der zwei Darmstädter Krankenhäuser haben vereinbart, alle Mitarbeitenden engmaschig über den jeweils aktuellen Stand des Projektes zu informieren und dazu in den Austausch zu gehen. Die gemeinsamen Sprechstunden, bei denen alle Mitarbeitenden Fragen stellen und Sorgen platzieren können, werden an beiden Standorten intensiviert.

Das Zielbild steht: Durch die Kooperation der beiden Darmstädter Krankenhäuser entsteht ein zukunftsfähiges und leistungsstarkes medizinisches Angebot, das die Versorgung der Menschen in der Region Südhessen nachhaltig verbessert.

Die Klinikum Darmstadt GmbH
Das Klinikum Darmstadt ist der kommunale Maximalversorger in Südhessen und das einzige Krankenhaus der umfassenden Notfallversorgung (höchste Versorgungsstufe). Ende 2020 hat das Klinikum Darmstadt seinen Zentralen Neubau in Betrieb genommen: An einem Ort stehen 1000 moderne Betten in komfortablen Stationen bereit. Das Krankenhaus zeichnet sich durch eine moderne Medizintechnik, weitgehende Digitalisierung, ein umfassendes Qualitätsmanagement, zahlreiche Zertifizierungen – wie etwa als Onkologisches Zentrum – und eine breit aufgestellte hervorragende Krankenhaushygiene aus. Vier Intensivstationen, eine IMC, 25 OP-Säle, 22 Kliniken und Institute, von der Augenheilkunde bis zur Zentralen Notaufnahme: Bei speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren hat das Klinikum Darmstadt für die Region Alleinstellungsmerkmale.

Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Frankfurt und Mannheim/Heidelberg und für Pflege in Kooperation mit der FOM Hochschule. Zur GmbH, die der größte kommunale Arbeitgeber ist, gehören 3.350 Mitarbeitende. Ein MVZ sowie ein Altenpflege- und ein Wohnheim und Servicegesellschaften komplettieren den Gesundheitsdienstleister.

Weitere Informationen: www.klinikum-darmstadt.de

Pressekontakt
Klinikum Darmstadt GmbH
Grafenstraße 9, 64283 Darmstadt
Eva Bredow-Cordier, Leiterin Unternehmenskommunikation
T 0171/5122715
pressestelle@mail.klinikum-darmstadt.de

über AGAPLESION
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 22 Krankenhausstandorte mit 6.443 Betten, 39 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.524 Pflegeplätzen, fünf Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden mehr als eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,8 Milliarden Euro. Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.

Pressekontakt
AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft
Ginnheimer Landstraße 94, 60487 Frankfurt am Main
Sebastian Wenz, Leiter Unternehmenskommunikation
T (069) 95 33 – 9430
sebastian.wenz@agaplesion.de

AGAPLESION ELISABETHENSTIFT

Klinikum Darmstadt

Klinikum Darmstadt