„Man muss es einfach mal machen“ – AGAPLESION führt Online-Sprechstunde ein

29. September 2017

Frankfurt am Main, 29. September 2017 – Von Januar 2016 bis Mai 2017 testete die AGAPLESION gAG im Rahmen des Innovationsmanagements Modelle zur Online-Sprechstunde. Nun liegt der Abschlussbericht vor: Die Online-Sprechstunde soll unternehmensweit eingeführt werden.

Viel ist geschrieben worden über die Möglichkeiten von Online- und Video-Sprechstunden. Telemedizin gilt als zukunftsweisend. Doch kaum eine Praxis bietet Online-Sprechstunden an. Denn die an sich einleuchtende Idee scheitert vielfach an der konkreten Umsetzung. AGAPLESION wollte es wissen und hat sich der Aufgabe gestellt. „Man muss es einfach mal machen“, erklärt Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender AGAPLESION gAG, und zuständiger Vorstand für Forschung und Entwicklung & Innovationsmanagement, den Ansatz. „Früher hat man bei der Projektplanung versucht, alle möglichen Schwierigkeiten zu antizipieren. Das zog Projekte in die Länge. Aus der Zusammenarbeit mit Start-up-Unternehmen haben wir gelernt, einfach zu beginnen, das umzusetzen, was geht, und auftretende Probleme im laufenden Prozess zu lösen.“

 

So begann AGAPLESION mit dem Projekt zu einem Zeitpunkt, als die gesetzlichen Rahmenbedingungen noch nicht klar geregelt waren. Während die Planer in den Projektbesprechungen anfangs noch unsicher waren, was erlaubt ist und in welchen Fällen das Fernbehandlungsgesetz Grenzen setzt, schaffte der Gesetzgeber mit dem E-Health-Gesetz die Rahmenbedingungen für Online-Sprechstunden. Seit April 2017 liegen nun auch die konkreten Abrechnungsmöglichkeiten durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung vor. „Die zum Projektbeginn vermuteten formalen Hürden bestanden auf einmal nicht mehr“, erklärt Claudia Möller, Leiterin FuE & Innovationsmanagement, AGAPLESION gAG. Dafür mussten mehr technische Fragen gelöst werden als erwartet. Und schließlich war auch die Skepsis gegenüber der neuen Technik bei Patienten und bei Ärzten zu überwinden.

 

„Dafür entdeckten wir aber für uns ganz neue Einsatzmöglichkeiten im Bereich der ärztlichen Konsile“, beschreibt Marko Ellerhoff, Geschäftsführer der Piloteinrichtung AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS HOLZMINDEN, die positiven Erkenntnisse aus dem Projekt. „Unser Gefäßchirurg Dr. med. Joachim Peter Joester etablierte Konsil-Sprechstunden zusammen mit einem Ambulanten Pflegedienst aus dem lokalen Wundnetzwerk, um Patienten nach einem Klinikaufenthalt besser betreuen zu können.“ Katharina Stockburger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am AGAPLESION MVZ HOLZMINDEN, dagegen besprach Befunde, vorwiegend mit jüngeren Patientinnen.

 

„Es ist gut, dass wir so früh mit dem Projekt angefangen haben“, resümiert Horneber. „So haben wir schon jetzt umfangreiche Erfahrungen mit der Online-Sprechstunde als einem Aspekt der Telemedizin sammeln können.“ Die Regeln dafür sind wie immer im deutschen Gesundheitswesen recht komplex. Sie sollen sicherstellen, dass der Arzt seinen Patienten und dessen Krankengeschichte gut kennt und regelmäßige persönliche Begutachtungen stattfinden. Doch wenn das gewährleistet ist, können Patienten sich viele aufwändige Arztbesuche ersparen und von den bisher vielfach nur theoretisch ausgelobten Vorteilen profitieren.“

 

Das Fazit von AGAPLESION: Nach den erfolgreichen Machbarkeits-Tests werden Online-Sprechstunden unternehmensweit eingeführt. Die konkrete Umsetzung wird auf die jeweiligen lokalen Gegebenheiten und die jeweiligen Fachgebiete abgestimmt.

 

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Foto AGAPLESION: Marko Ellerhoff, Geschäftsführer AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS HOLZMINDEN