Otabek darf wieder nach Hause

15. August 2019

Frankfurt am Main – Für rund fünf Wochen wurde der zehnjährige Otabek in der Plastischen Chirurgie im AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS behandelt. Jetzt kann er endlich wieder zu seinen Eltern und Geschwistern nach Usbekistan zurückkehren.

Geschickt deckt Otabek beim Memory spielen die Kärtchen mit den bunten Autos auf. Diese Fingerfertigkeit war für den Zehnjährigen bisher nicht selbstverständlich. 2015 hatte der junge Usbeke bei einer Gasexplosion in seiner Heimatprovinz Samarkand schwere Verbrennungen im Gesicht, an Ohren, Hals, Oberkörper und Händen erlitten. Da die Verletzungen nicht ausreichend medizinisch versorgt wurden, vernarbte die Haut an den betroffenen Stellen. Das starre Narbengewebe schränkte Otabek stark ein. Er konnte seinen Kopf nicht drehen oder heben und auch den Mund nicht mehr schließen. Außerdem war die Haut zwischen seinen Fingern verwachsen und seine linke Ohrmuschel so verformt, dass er auf dieser Seite nicht mehr gut hören konnte.

Über das Oberhausener Hilfsprojekt Friedensdorf International kam Otabek schließlich in die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie am AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS. Dort konnte Otabek geholfen werden. Chefarzt Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Ulrich Rieger und sein Team verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Behandlung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, diesen kleinen Patienten ein Stück Lebensqualität zu schenken. Umso mehr freut es mich, dass unsere Geschäftsführung ein- bis zweimal im Jahr die Behandlungskosten übernimmt“, sagt Prof. Rieger.

Während der rund fünf Wochen ließ Otabek insgesamt vier Operationen tapfer über sich ergehen. „Wir haben zunächst das feste Narbengewebe am Hals gelöst und einen künstlichen Unterhautersatz transplantiert. Nachdem dieser eingewachsen war, haben wir intakte Haut aus dem Oberschenkel an die betroffenen Stellen verpflanzt. Außerdem haben wir das linke Ohr rekonstruiert und die zusammengewachsenen Finger voneinander getrennt“, erklärt Prof. Rieger.

Mittlerweile kann der Junge mit seinem linken Ohr wieder gut hören und auch seinen Hals und die Finger wieder fast uneingeschränkt bewegen. Mit einer speziellen Schiene muss Otabek in den kommenden Monaten seine Fingerfertigkeit weiter trainieren. Während des Krankenhausaufenthaltes kümmerte sich nicht nur das Ärzte- und Pflegeteam rührend um den jungen Usbeken. Er erhielt auch regelmäßig Besuch von ehrenamtlichen Helfern von „Friedensdorf International“. Nun freut sich der Zehnjährige riesig, dass er Ende der Woche wieder nach Usbekistan zu seinen Eltern und Geschwistern fliegen kann. Nach insgesamt einem Jahr in Deutschland bringt er nicht nur sein neues Memoryspiel, sondern auch ein strahlendes Lächeln mit nach Hause.

Das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS bildet gemeinsam mit dem AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS die AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN gemeinnützige GmbH. Die beiden Kliniken verfügen über insgesamt 872 Betten und 70 teilstationäre Plätze. Im Jahr 2018 wurden dort rund 37.250 Patienten stationär, mehr als 12.100 Patienten vor- oder nachstationär behandelt, rund 17.600 ambulante Notfälle versorgt sowie circa 2.350 ambulante Operationen vorgenommen.

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Chefarzt Prof. Ulrich Rieger behandelte den kleinen Otabek im Rahmen des Hilfsprojekts „Friedensdorf International“ (© AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN).