Studie: Pflegende Angehörige schlagen Alarm – So hilft AGAPLESION

21. November 2018

Frankfurt – Der Pflegenotstand in Deutschland wird derzeit heiß diskutiert. Bislang stand das Fachpersonal im Fokus. Jetzt droht das nächste Problem: Pflegende Angehörige kommen laut aktuellem BARMER Pflegereport 2018 an ihre Belastungsgrenzen. Der christliche Gesundheitskonzern AGAPLESION setzt seit Jahren auf professionelle Unterstützungsangebote.

Pflegende Angehörige sind sowohl im Krankenhaus als auch im Bereich Wohnen & Pflegen ganz besondere Ansprechpartner und Schnittstellen. „In der häuslichen Versorgung sind sie eine wichtige Säule“, sagt Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender AGAPLESION gAG. „Laut Statistischem Bundesamt werden die meisten Pflegebedürftigen in Privathaushalten versorgt; größtenteils allein von Angehörigen oder mit Unterstützung von Ambulanten Pflegediensten.“

Insofern ist der aktuelle BARMER Pflegereport 2018 ein Warnsignal: Demnach stehen von den insgesamt 2,47 Millionen Hauptpflegepersonen mindestens 185.000 kurz davor, ihre Pflegetätigkeit aufzugeben. Bei mehr Unterstützungsangeboten wären 6,6 Prozent bereit weiterzumachen, knapp ein Prozent schließt das aus. Bei 85 Prozent der Betroffenen bestimmt die Pflege das Leben, nur ein Drittel geht arbeiten. Der Großteil der Pflegenden (942.000) ist 70 Jahre und älter. Viele sind übermüdet, fühlen sich wie Gefangene, haben Zukunfts- und Existenzängste. Das zeigt: Für Laien kann die Pflege – trotz bester Absichten! – zur großen psychischen und physischen Belastung werden.

Als Deutschlands größter christlicher Gesundheitskonzern und größter Geriatrieanbieter verfügt der gemeinnützige Gesundheitskonzern AGAPLESION über ein hohes Expertenwissen im medizinischen und pflegerischen Bereich. „Diese Expertise nutzen wir gern, um pflegende Angehörige bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen – denn sie tragen maßgeblich zum erfüllten Lebensabend ihrer Eltern, Tanten oder Onkel bei“, betont Horneber.

Das tut AGAPLESION nicht erst seit den alarmierenden Studienergebnissen. In seinen bundesweiten Wohn- und Pflegeeinrichtungen setzt der Konzern auf ein breites Angebotsspektrum (wie stationäre Leistungen, Kurzzeit- und Tagespflege) und auf eine intensive Netzwerkarbeit im Quartier (von der Kirchengemeinde über Beratungsstellen bis hin zu Dienstleistern) – denn viele Entlastungsangebote und Ansprechpartner sind gefragt, wenn die Versorgungs- und Betreuungsqualität (hoch)betagter Menschen und die Sensibilität rund ums Thema Altern steigen sollen. Auch Selbsthilfegruppen sind Angebote, die einen großen Zuspruch erfahren – insbesondere für pflegende Angehörige älterer Menschen, die sich hier über alters- und krankheitsbedingte Persönlichkeitsveränderungen oder Verhaltensauffälligkeiten austauschen können. Hier eignen sich sehr gut Kooperationen mit Netzwerkpartnern (wie der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.). 

Viele AGAPLESION Standorte – auch Krankenhäuser – laden zudem zu Seminaren, Vortrags- und Diskussionsreihen mit Experten ein. Und gerade im Bereich Wohnen & Pflegen gibt es Angehörigen-Akademien. Sie sind dem ganzen Quartier geöffnet, nicht nur den direkten Angehörigen, und bieten vielfältige Informationen bei Themen wie Pflegegrade, Leistungen aus der Pflegeversicherung, Ernährung, Pflege, Demenz, Medizin und Gesundheit, Palliativversorgung und Sterbebegleitung. „Es geht uns nicht nur darum, in unseren Einrichtungen eine exzellente Behandlungs- und Versorgungsqualität vorzuhalten“, betont Horneber. „Wir wollen in der Gesellschaft grundsätzlich zur Wissensvermittlung beitragen.“

Es sind pflegende Angehörige, die Wohn- und Pflegeeinrichtungen wertvolle Informationen für den Betreuungsalltag geben können, gerade wenn der Senior kognitiv eingeschränkt ist. Das zeigt sich etwa bei der Biografiearbeit (der individuellen Betreuungsarbeit mit dem Bewohner gemäß seines bisherigen Lebens) oder bei der Milieugestaltung (beim Einrichtungskonzept der Station im Hinblick auf vertraute Elemente). Die Hintergrundinformationen sind nicht nur bei stationären Bewohnern von Vorteil; auch bei Gästen, die nur kurzzeitige Angebote wahrnehmen, tragen sie dazu bei, dass die Pflegefachkräfte die Menschen besser verstehen und besser auf sie eingehen können. 

Im Krankenhaus zeigt sich die Bedeutung pflegender Familien nicht zuletzt beim Entlassmanagement: Die Anschlussversorgung kann nur dann passgenau und bedarfsorientiert erfolgen, wenn im Sinne des Patienten gehandelt wird; Angehörige sind hier eine wichtige Schnittstelle. Sie haben viele Fragen und sollten schon im Krankenhaus über das, was auf sie und den Patienten zukommt, informiert werden – etwa mit Pflegetrainings, Einweisungen in technische Hilfsmittel oder Informationen zu Krankheitsbild, Pflege und persönlicher Achtsamkeit.

Bei den Unterstützungsangeboten setzt der innovative Gesundheitskonzern, der seine konzernweite Digitalstrategie stetig vorantreibt, auch auf technische Lösungen. Hier zu nennen ist die App myo, die die Kommunikation zwischen Angehörigen und der Wohn- und Pflegeeinrichtung verbessert. Sie wird derzeit in der Berliner AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE getestet: Pflegekräfte können die Familien über Ausflüge, Veranstaltungen oder andere Ereignisse mit Fotos, Textnachrichten oder auch Videos informieren.

Und der AGAPLESION EV. PFLEGEDIENST MÜNCHEN testet eine auf Tablets installierte Soziale Software, dank der Senioren und Angehörige erfahren, was im Quartier los ist, wo sie schöne Stunden verbringen und andere Menschen treffen können – denn soziale Teilhabe erhöht die Lebensqualität.

Im Bereich Krankenhaus ist das AGAPLESION ELISABETHENSTIFT DARMSTADT Praxispartner des Projekts „SimPat“. Die Abkürzung steht für „Sicherung intersektoraler Versorgung durch ein IT-gestütztes Dienstleistungskonzept für multimorbide Patienten mit Demenz“. Hierbei geht es darum, die Versorgung dieser Patientengruppe digital zu stärken: indem alle Behandlungspartner umfassend auf Krankheitsgeschichte, Therapien & Co. zugreifen können. Das ist auch für pflegende Angehörige eine große Entlastung, da gerade demenziell veränderte Menschen einer hochkomplexen medizinischen Behandlung bedürfen. Im Verlauf der Jahre ist es aber schwer, alle Informationen vollständig und auf aktuellem Stand vorzuhalten.

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