19. November 2025
Was hinter dem Begriff „Frankenstein-Variante“ steckt
Der Name klingt dramatisch, hat aber eine nachvollziehbare Begründung. Die XFG-Variante ist das Ergebnis einer sogenannten Rekombination: Zwei frühere Viruslinien haben ihr Erbgut vermischt und so eine neue Variante hervorgebracht. Weil sie gewissermaßen aus „Teilen“ verschiedener Vorgänger zusammengesetzt ist, erhielt sie in Anlehnung an Mary Shelleys Romanfigur den Spitznamen „Frankenstein“.
Die Weltgesundheitsorganisation stuft XFG derzeit als „Variante unter Beobachtung“ ein. Das bedeutet: Sie verbreitet sich merklich, wird wissenschaftlich genau verfolgt, zeigt bislang aber keine Anzeichen für ein deutlich höheres Risiko schwerer Krankheitsverläufe.
Typische Symptome der Frankenstein-Variante
Im Vergleich zu früheren Corona-Wellen ähneln die Beschwerden weiterhin einer klassischen Atemwegsinfektion, allerdings mit einigen markanten Unterschieden.
Häufige Symptome:
Auffällige Merkmale:
Seltener geworden:
Wie gefährlich ist XFG wirklich?
Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass die Frankenstein-Variante nicht gefährlicher ist als ihre Vorgänger. Sie verursacht überwiegend milde bis mittelschwere Verläufe, vor allem bei Geimpften und Genesenen.
Besorgniserregend ist allerdings ihre hohe Übertragbarkeit. Das Virus verbreitet sich schneller als viele frühere Varianten und kann die bestehende Immunität teilweise umgehen. Für gesunde, geimpfte Personen ist das Risiko weiterhin überschaubar, doch für ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen bleibt Vorsicht geboten.
Behandlung und Schutzmaßnahmen
Die Therapie folgt im Wesentlichen den bekannten Empfehlungen aus der Pandemiezeit.
Die Frankenstein-Variante ist kein Grund zur Panik, aber ein Zeichen dafür, dass das Coronavirus weiterlebt und sich verändert. Wer sich impfen lässt, Symptome ernst nimmt und grundlegende Hygieneregeln beachtet, kann das Risiko deutlich verringern. Das Virus bleibt erfinderisch – wir sollten es ihm nicht zu leicht machen.
Daniel Hoffmann ist Oberarzt, FA für Innere Medizin, Intensivmedizin, Infektiologie (DGI), ABS-Experte (DGI) – Leitung ABS-Team am AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS MITTELHESSEN in Gießen.
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