Beinahe-Ohnmacht vs. Synkope vs. Bewusstlosigkeit – Wo liegt der Unterschied?

20. August 2025

Was ist eine Beinahe-Ohnmacht?

Eine Beinahe-Ohnmacht bezeichnet die Vorboten einer Synkope mit Symptomen wie Schwarzwerden vor den Augen, Schwindel und Kaltschweißigkeit – jedoch ohne Bewusstseinsverlust. Sie entsteht, wenn Blutdruck oder Herzleistung kurzzeitig zu gering sind, sodass das Gehirn gerade noch ausreichend durchblutet wird, um das Bewusstsein aufrechtzuerhalten. Die häufigsten Auslöser sind meist harmlos, z. B. Stress, Schmerzen, Angst, langes Stehen, schnelles Aufstehen, Hitze, Flüssigkeitsmangel, Blutabnahme oder der Anblick von Blut. Seltener, aber gefährlicher, können auch Herzrhythmusstörungen eine Beinahe-Ohnmacht verursachen.

 

Was ist eine Synkope (Ohnmacht)?

Bleiben Blutdruck oder Herzleistung etwas länger zu gering, sodass das Gehirn insgesamt nicht mehr ausreichend durchblutet wird, kommt es zur Ohnmacht (Synkope).
Die Synkope ist ein plötzlicher und kurzzeitiger Verlust von Bewusstsein und Muskeltonus. Die Betroffenen fallen meist plötzlich in sich zusammen, bleiben aber nur wenige Sekunden bis höchstens wenige Minuten bewusstlos. Danach erwachen sie in der Regel rasch wieder und fühlen sich häufig erschöpft, aber stabil. Die Ursachen entsprechen weitgehend denen der Beinahe-Ohnmacht, sind jedoch stärker ausgeprägt.

 

Was ist Bewusstlosigkeit?

Von Bewusstlosigkeit spricht man, wenn eine Person das Bewusstsein vollständig und für längere Zeit verliert und dabei nicht mehr ansprechbar ist. Die Ursachen sind in der Regel schwerwiegender, z. B. ein Unfall, Schlaganfall oder eine akute schwere Erkrankung. Anders als bei der (Beinahe-)Ohnmacht erfolgt hier keine schnelle Erholung, und die betroffene Person kann die lebenswichtigen Funktionen oft nicht selbstständig aufrechterhalten.

 

Guide: So verhalten Sie sich bei Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit

Bei (Beinahe-)Ohnmacht:

  1. Person vorsichtig auffangen, falls sie stürzt.
  2. Hinsetzen oder – besser – flach hinlegen und die Beine leicht anheben, um den Blutfluss zum Gehirn zu verbessern. Auch der Kopf sollte tief gehalten werden (z. B. im Sitzen zwischen die Knie).
  3. Für frische Luft sorgen und beengende Kleidung lockern.
  4. Bei der Person bleiben, bis sie wieder vollständig wach und orientiert ist.
  5. Erneuten Kontakt mit dem Auslöser vermeiden.
  6. Wenn die Person nicht innerhalb von 1–2 Minuten zu Bewusstsein kommt ärztliche Hilfe rufen.

Bei Bewusstlosigkeit:

  1. Sofort den Notruf wählen (112 oder lokale Notrufnummer).
  2. Prüfen, ob die Person atmet.
  3. Liegt keine Atmung vor sofort mit der Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen (falls geschult).
  4. Liegt eine Atmung vor Person in die stabile Seitenlage bringen, um die Atemwege frei zu halten.
  5. Ruhe bewahren und auf den Rettungsdienst warten.

Wann ins Krankenhaus?

Beinahe-Ohnmacht:

Bei jungen Menschen und wenn es einen typischen Auslöser gab sowie eine schnelle Erholung → meist harmlos

Bei wiederholter Beinahe-Ohnmacht innerhalb kurzer Zeit → ins Krankenhaus!

Bei älteren Menschen mit Herzvorgeschichte oder bei unklarem Auslöser → immer ins Krankenhaus!

Bei jeder Synkope oder Bewusstlosigkeitimmer ins Krankenhaus!

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