11. April 2014
Der Abzug der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF) aus Fazabad und Kundus hat die Sicherheitslage im Nordosten Afghanistans für die Zivilbevölkerung verschlechtert. Umso notwendiger ist der Aufbau einer stabilen medizinischen Versorgung für die örtliche Bevölkerung. Deshalb werden die Neu-und Ergänzungsbauten der Krankenhäuser in Kundus, Khan Abad und Taloqan von der deutschenBundesregierung finanziert und sollen insgesamt bis Ende 2014 fertig gestellt und den lokalen Gesundheitsbehörden übergeben werden. Im Rahmen des Aufbaus wird auch das ärztliche und nichtärztliche Management organisiert, um die Nachhaltigkeit der medizinischen Versorgung der Bevölkerung von mehr als eine Million Einwohnern zu garantieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die das Projekt im Auftrag der Bundesregierung betreut, hat deshalb rund 30 Repräsentanten und Entscheidungsträger der Krankenhäuser zu einer zehntägigen Informationstour unteranderem nach Rotenburg in das Diakonieklinikum eingeladen.
Die nordafghanische Delegation aus dem Gesundheitswesen, darunter Ärztliche Direktoren, Verwaltungsleiter sowie Leiter der Pflegedienste und Krankenhaustechnik, informierten sich in zwei Gruppenüber die Organisationsstrukturen und Betriebsabläufe in einem Haus der Maximalversorgung. Dabei besichtigten die Gäste unter Führung von Dr. Christoph Weigle, Leiter Unternehmensentwicklung und Qualität, Verwaltungsleiter Onno Hagenah, Pflegedirektor Olaf Abraham und Pflegedienstleiterin Marie Bufalica-Wilkens verschiedene Abteilungen wie beispielsweise das Zentrum für Intensivmedizin, das Zentrum für Notfallmedizin und die Klinik für Kinder und Jugendliche. Während des Besuchs zeigte die Delegation besonderes Interesse an der medizinischen sowie pflegerischen Aus-und Weiterbildung, Hauswirtschaft und Infrastruktur des Klinikums. „Der Aufbau in Afghanistan schreitet voran, und für uns ist es selbstverständlich, dass wir dafür unseren Beitrag leisten und anhand des detaillierten Einblicks in die technischen, organisatorischen und strukturellen Betriebsabläufe unseres Hauses nützliche Hilfestellungbieten“, erläutert Prof. Dr. med. Michael Schulte, Ärztlicher Direktor des Diakonieklinikums. Ziel sei es, dass diese Informationen, Konzepte und Strukturen nach der Rückkehr nach Afghanistan auf das jeweilige örtliche Krankenhaus angepasst werden können, um so den Aufbau und die Nachhaltigkeit der medizinischen Versorgung zu fördern. Die afghanischen Gäste schätzten die offenen Gespräche und die Bereitschaft, auch die kleinsten Details zu erläutern. Neben diesem Informationstransfer sollen diese persönlichen Kontakte zu deutschen Führungskräften weiter aufgebaut werden, um einen zukünftigen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zu etablieren und in Afghanistan den Zugang zur besseren medizinischen Versorgung zu ermöglichen. Ziel ist zu dem eine länger andauernde Partnerschaft zwischen deutschen und nordafghanischen Kliniken als deutsche Hilfe zur afghanischen Selbsthilfe.
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Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen. Es ist ein Haus der höchsten Versorgungsstufe und akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Als Maximalversorger bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Mehr als 150.000 Patienten vertrauen jährlich der fortschrittlichen Hochleistungsmedizin und der professionellen Pflege mit ihren christlichen Wurzeln. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brust- und das Darmzentrum sowie das Gynäko-Onkologische Zentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Senioreneinrichtungen, Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum sowie verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier mehr als 2.400 Menschen.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 2002 gegründet, um christliche und soziale Einrichtungen vor Ort zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten. Zu dem Gesundheitskonzern gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 29 Krankenhäuser mit über 6.400 Betten, 32 Wohn-und Pflegeeinrichtungen mit mehr als 3.100 Plätzen in der Pflege und zusätzlich 800 Betreuten Wohnungen, drei Hospize, 17 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Akademie. AGAPLESION bildet zudem an 16 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden rund 500.000 Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive Beteiligungen betragen über eine Milliarde Euro.
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