Tinnitus – Wenn das Ohr nicht mehr schweigt

09. Dezember 2025

Was ist der Auslöser von Tinnitus?

Tinnitus ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern beschreibt generell “Ohrgeräusche”. Dabei ist es unerheblich, ob es piepst, knirscht, brummt, zischt oder rauscht. Ausgelöst wird er u.a. durch:

  • Lärmschäden (z. B. durch Konzerte, Kopfhörer, Knalltrauma)
  • Stress und psychische Belastung
  • Verspannungen im Nacken oder Kiefer
  • Durchblutungsstörungen im Innenohr
  • Hörsturz oder plötzlicher Hörverlust
  • Ohrenerkrankungen wie Mittelohrentzündung oder Morbus Menière
  • In seltenen Fällen: Tumore am Hörnerv oder neurologische Erkrankungen

Auch Medikamente oder andere Erkrankungen, wie z.B. Bluthochdruck können einen Tinnitus auslösen.

Wie merkt man, dass man Tinnitus hat?

  • Jedes Ohrgeräusch ist ein Tinnitus, unabhängig von der Qualität, Lokalisation (ein- oder beidseitig), Intensität oder Ursache.
  • Grundsätzlich unterscheidet man zwischen subjektivem (keine innere oder äußere Geräuschquelle) und objektivem Tinnitus (sehr selten, häufig ausgelöst durch körpereigene Geräusche)

Wann sollte ich bei Tinnitus zum Arzt gehen?

Du solltest HNO-ärztliche Hilfe suchen, wenn:

  • Der Tinnitus neu auftritt und länger anhält
  • Er mit Hörverlust, Schwindel oder Ohrenschmerzen einhergeht
  • Er lauter oder belastender wird

Wie wird ein Tinnitus behandelt?

Ein „Wundermittel“ gegen Tinnitus gibt es bislang nicht – aber viele erfolgreiche Ansätze, um das Geräusch in den Hintergrund treten zu lassen. Ob ein Tinnitus von selbst wieder verschwindet, hängt von der Ursache und Dauer ab:

 

Akuter Tinnitus (wenige Tage bis maximal drei Monate)

Kann sich oft spontan oder mit gezielter Behandlung bessern. Aufgrund der hohen Spontanheilung stellt ein akuter Tinnitus keinen Notfall im eigentlichen Sinne dar.

→ Therapie mit Kortison, v.a. bei gleichzeitigem Hörverlust

Chronischer Tinnitus (länger als drei Monate)

Bleibt meist dauerhaft, lässt sich aber mit Therapien erträglicher machen. Behandelt werden sollte er v.a., wenn er die Betroffenen belastet und gleichzeitig andere Erkrankungen vorliegen. Dazu gehören:

  • Hörhilfen, wie Hörgeräte oder Cochlea Implantate (bei gleichzeitigem Hörverlust)
  • Verhaltenstherapie zur Stressreduktion
  • Entspannungsübungen, z.B. progressive Muskelentspannung
  • Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT)
  • Therapie von Begleiterkrankungen (Depression, Schlafstörungen etc.) und Grunderkrankungen (Bluthochdruck, Diabetes mellitus etc.)
  • Es gibt keine zugelassene medikamentöse Therapie bei chronischem Tinnitus.

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